Hinter den Kulissen

Mein Name ist… naja, den wirst Du ja höchstwahrscheinlich schon kennen, es sei denn Du bist aus versehen auf dieser Homepage gelandet. Dann freut es mich umso mehr, dass Du die Seite nicht sofort wieder weggeklickt, sondern dich ganz spontan dazu entschieden hast, sie genauer anzusehen und die zumindest mal diesen Text hier durchzulesen. Wie auch immer – spätestens jetzt müsste Dir aufgefallen sein: Mein Name ist Löchle, Aaron Löchle.

Ich bin allerdings kein Geheimagent, sondern ein Klavierstudent (beide haben übrigens die Überzeugung gemeinsam, mit ihrer Tätigkeit die Welt retten zu können!). Student? Nein, ich studiere nicht mehr an einer Hochschule bei einem Professor, ich arbeite in Freiburg als freischaffender Pianist und Klavierlehrer. Aber das Leben mit einem Musikinstrument empfinde ich als lebenslanges „Studium“ und deshalb studiere ich auch nach wie vor jeden Tag Klavier, manchmal mit Schülern, manchmal mit Zuhörern, manchmal alleine.

Aber jetzt erst mal alles der Reihe nach:

Der allererste Anfang

Geboren wurde ich am 7. August 1995 als jüngerer von zwei Brüdern und Sohn von musikbegeisterten Eltern. Das Klavier im Wohnzimmer war für mich von klein auf das Territorium der experimentellen Klangerforschung mit Fäusten, Fingern und Handballen. Im Alter von 5 1/2 Jahren bekam ich meinen ersten offiziellen Klavierunterricht bei Frau Bischoffberger, die in zweiter (oder erster) Funktion auch meine Mutter war – diese hat sie übrigens im Gegensatz zu der Funktion als Klavierlehrerin (man höre und staune) bis heute behalten! Hierzu eine kleine Geschichte

Der kleine Aaron verabschiedet sich in der Küche von seiner Mutter, die ihm noch aufträgt, Frau Bischoffberger liebe Grüße auszurichten. Dann geht Aaron in den Gang und klingelt (virtuell) an der Wohnzimmertür. Frau Bischoffberger öffnet die Tür und empfängt ihren Schüler zum Klavierunterricht. Das Geheimnis dabei: Es gibt in unserem Haus zwei Möglichkeiten, das Wohnzimmer zu erreichen. Während Aaron sich durch den Hausgang auf den Weg zur Klavierstunde gemacht hat, geht seine Mutter von hinten ins Wohnzimmer und verwandelt sich dabei in Frau Bischoffberger. Sie öffnet Aaron die Wohnzimmertüre von innen, er richtet ihr die lieben Grüße von Mama aus und dann kann die Klavierstunde beginnen.

Auf diesem Weg lernte ich Noten lesen, Grundvorraussetzung um mit dem Geigenspiel zu beginnen, was mein erstes Wunsch-Instrument war. Kurz nach meinem sechsten Geburtstag erhielt ich meinen ersten Violinunterricht bei Eugen Reichberg. Den Klavierunterricht bei Frau Bischoffberger besuchte ich weiterhin in den folgenden drei Jahren bis zu meinem Lehrerwechsel zu Siegfried Zielke, der meine Entwicklung auf dem Klavier bis 2014 insgesamt 11 Jahre lang leitete und förderte. Nach dieser langen und intensiven Zeit wechselte ich zu Cristina Marton an der Jugendmusikschule Singen (2014-2016). Meine Ausbildung auf der Violine erhielt ich nach den ersten vier Jahren bei Eugen Reichberg, in der Folge bei Bruno Kewitsch an der Jugendmusikschule Singen (2005-2011) und Ioan Gramatic an der Musikschule Kreuzlingen (2011-2015). Ihnen allen verdanke ich die unglaublich wertvollen Erfahrungen, die in einigen Teilnahmen bei Jugend-Musik-Wettbewerben ihren Höhepunkt fanden (siehe „Auszeichnungen“). Mit der Violine war ich außerdem Mitglied in unterschiedlichen Orchestern wie der Jungen Waldorf Philharmonie Deutschand, dem Jugenorchester Oberthurgau und anderen. 

Geige, Klavier und nicht nur das – schon mit ungefähr neun Jahren stand fest: Der Mensch der da ohne Instrument und nur mit einem dünnen Spieß in der Hand, vor dem großen Orchester steht und sich bewegt, als wolle er den Musikern Luft zuwedeln, hat eindeutig den faszinierendsten Beruf: Dirigender!… Also wurde die CD mit Bruckners großartiger 4. Symphonie aufgelegt und dann das nicht Orchester im engen Wohnzimmer, bestehend aus den beiden Boxen der Stereoanlage, mit Elan zu musikalischen Höchstleistungen dirigiert.

Schließlich wollte ich dann aber doch erst einmal selbst Musik machen, bevor ich vor anderen Musikern in der Luft wedle und so fiel die Entscheidung nach der Schule auf das Klavierstudium, das ich von 2016 bis 2020 an der Hochschule für Musik Freiburg bei Prof. Gilead Mishory absolvierte. Schließlich war und bin ich so begeistert von dem eingeschlagenen Weg, dass das Dirigender-Werden vorerst mal auf die Warteliste gerutscht ist.

Theater und Kabarett

Zu meinem 17. Geburtstag schenkten mir meine Eltern die DVD von Bodo Wartke´s König Ödipus – ich war hell begeistert von dem Witz, der Dramatik und den rasanten Rollenwechseln und hatte sofort den Gedanken, dieses Stück selbst zu lernen. Schon in meinen ersten Schuljahren auf der Rudolf-Steiner-Schule Schaffhausen hatte ich erste Bühnenerfahrungen als Schauspieler sammeln können, auch mit größeren Hauptrollen in den regelmäßigen Klassenspielen und daran, dass mir das damals schon leicht fiel und Spaß machte, würde sich jetzt bestimmt nichts geändert haben. Also her mit dem Textbuch! Dieses begleitete mich dann in den folgenden zwei Monaten wirklich überall hin, bis schließlich im Oktober 2012 im heimischen Wohnzimmer meine Uraufführung mit König Ödipus stattfand. Es folgten Aufführungen in geschlossenen Rahmen bei Orchesterfreizeiten und in der Schule, bei denen ich viel Zuspruch und Motivation erhielt, diesen Weg weiter zu gehen. Im Februar 2013 war es dann so weit: Die erste öffentliche Aufführung in Tengen und mit 150 Besuchern war der Gemeindesaal auf Anhieb bis auf den letzten Platz besetzt. Nur eine Woche ist dann auch noch die Aula meiner Schule mit 300 Zuschauern voll besetzt – natürlich ein riesen Nervenkitzel für mich und dank der genialen Vorlage von Bodo Wartke Heidenspaß! Das alles beflügelte mich sehr auf der Suche nach weiteren Auftrittsmöglichkeiten und so folgten zahlreiche weitere Vorstellungen in der Region Hegau, wie auch im Schwarzwald (Schonach), am Kaiserstuhl (Riegel).u.a.

Alles rund um das Stück ist auch hier zu finden.