Klang&Wort – Konzerte

Eine Erweiterung der Hörerlebnis

Das Ziel: Jedes Konzert wird zu einer gemeinsamen Entdeckungsreise in das Land der Klänge.

Wozu dann Worte, wenn es ins Land der Klänge gehen soll? Worte sind wie Reiseführer und Wegweiser in diesem Land. Auf einer Kulturreise ohne Reiseführer und ohne Wegweiser würden wir an vielen faszinierenden, wunderschönen, spannenden Sehenswürdigkeiten unwissend vorbeigehen und genau so ist es auf einer musikalischen Reise mit den unzähligen, wundervollen Höhrenswürdigkeiten.

Musik bedarf nicht der Erklärung in Worten, um auf uns zu wirken, aber sie schenkt es uns hundertfach zurück, wenn wir alle nur möglichen Brücken ziwschen unserer alltäglichen Welt und ihr suchen, um uns in ihre Klänge zu vertiefen – Sprache ist so eine Brücke.

Einzelne Formate im speziellen

Klang&Wort im Wohnzimmer

Musik ist heute (meistens) im Konzertsaal und nicht bei uns zu Hause zuhause – es sei denn, sie kommt aus den Boxen der heimischen Stereoanlage…

Was ist dagegen einzuwenden?

  1. Der Konzertsaal ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts, einhergehend mit der damals aufkeimenden Starkultur und der breiten Verwirtschaftlichung des Kulturlebens. Hier kommt besonders zur Geltung: Die erhabene Größe der Musik, ihre mobilisierende, die Massen in Bann ziehende, mitreißende Wirkung. Weniger beachtet oder oft auch ganz auf der Strecke bleibt ihre intim persönliche Botschaft, denn dafür fehlt die Atmosphäre der emotionalen Geborgenheit einer vertrauten Gemeinschaft.
  2. Die Stereoanlage betreffend: Man könnte ewige Diskussionen führen, ob man mit elektronisch erzeugter bzw. wiedergegebener Musik jemals ein Live-Erlebnis ersetzen kann. (Am Rande bemerkt: Ich bin weder Anhänger der Technik-Religion noch ein Jünger der Live-Propheten und wenn ich Musik höre kann bei mir mit dem IPod genauso emotional die Post abgehen wie mit lebendigen Musikern auf der Bühne – andersherum bin ich im Konzert auch schon genauso oft eingeschlafen, wie ich zuhause bei „Musik aus der Dose“ in süße Träume entglitten bin.) Was Sie aber wahrscheinlich nicht tun werden ist, Ihre Freunde einzuladen, um sich abends eine Stunde vor die Boxen ihrer Anlage zu setzen und der Musik zu lauschen, und was ihre Stereoanlage auch nicht kann ist, mit Ihnen zwischen den einzelnen Musikstücken zu sprechen, Ihnen Hintergründe oder inspirierende Bilder zu erzählen und Sie so mitzunehmen auf eine Reise, auf der Sie bei vielleicht schon lang bekannten Werken ganz neue Entdeckungen machen und sich Ihnen ungeahnte Erlebniswelten öffnen werden.

Welchen Unterschied es macht, Musik im Kreis einer vertrauten Gemeinschaft zu erleben, wie Kultur zu einem echten Zusammentreffen von Menschen wird und wie wertvoll das ist für die Menschen und für die Musik, wird bewusst, wenn Sie einmal die Atmosphäre von Wohnzimmerkonzerten erlebt hat.

Klang&Wort in der Schule

Wer ist der Star: Beethoven oder Billie Eilish? Die eine hat mehr Clicks auf YouTube, für den anderen wird die gesamte Kulturlandschaft auf den Kopf gestellt, weil er Geburtstag hat (na gut, nicht irgend ein Geburtstag sondern der 250.. Und letztlich machte dann auch ein kleiner Virus einen Strich durch die großen Pläne…aber das ist hier nicht das Thema). Klassische Komponisten gegen aktuelle Popstars ausspielen zu wollen, macht sicherlich auch gar keinen Sinn.

Warum aber finden so viele Kinder und Jugendliche heute nur schwer einen Zugang zu ersteren? Ich bin überzeugt: nicht weil ihre Musik langweilig ist, sondern weil das tradierte Konzertformat, in denen ihre Musik gespielt wird, der jüngeren Generation in der Breite wenig zusagt. Müsste Beethoven & Co. also auch in riesigen Hallen mit wummernder Soundverstärkung und Lichtershow gespielt werden? Bestimmt nicht. Aber eines haben sie doch gemeinsam, die Popstars und die Komponisten: Ihre Musik eröffnet Erlebniswelten, die berühren, mitreißen, trösten, erheben können. Vorausgesetzt sie werden gut erzählt…

Ich biete Schülerkonzerte nicht als Fortsetzung eines lernorientierten Musikunterrichts an, sondern als erlebnisorientierte Spurensuche mithilfe des Klaviers und der wundervollen Musik, die für dieses Instrument während der letzten rund 300 Jahren komponiert wurde.

Klang&Wort als inklusives Konzert

Die Idee des inklusiven Konzerts stammt aus dem kulturellen Rahmenprogramm des Janusz-Korczak Hauses, einer Tagesschule und -betreuung für Kinder mit schwerer Behinderung. Mit dem Grund, dass die Betreuten das, was sie bei der Musik erleben, oft auch unmittelbar in Lauten kundtun, wurde hier einfach eine eigene Konzertreihe mit dem Grundsatz ins Leben gerufen, dass Töne nicht nur von den Musikern, sondern auch aus dem sonst zu stillem Zuhören verdonnerten Publikum kommen dürfen. Da ich bereits öfter die Gelegenheit hatte, im Janusz-Korczak-Haus Freiburg sowohl öffentliche Konzerte als auch in geschlossenen Musikstunden für die Tagesbetreuung zu spielen, ist mir das Konzept des inklusiven Konzerts sehr ans Herz gewachsen. Berichte von meinen Auftritten im Korzcak-Haus finden sie hier.

Konzert in der Tagesbetreuung; Bild: FED Korczak-Haus e.V.
Bild: Konzerte
Der gehörlose Mike (Name geändert) spürt am Resonanzboden des Klaviers den Klängen nach; Bild: FED Korczak-Haus e.V.